TeX ist eine Textverarbeitung der besonderen Art. Der Text wird in einem ASCII-Editor in einer Textbeschreibungssprache erfaßt. Die verwendeten Kommandos beginnen meist mit dem Backslash und gelten oft für einen Bereich, den man in geschweiften Klammern eingrenzt. Dadurch wirkt der Quelltext etwas kryptisch. Im Anschluß wird der Text übersetzt, durch einen Viewer betrachtet und ggfs. gedruckt. Während die normale Textverarbeitung treu das tut, was der Anwender ihr sagt, verwendet TeX Algorithmen, die den Text so gestalten, wie es ein Setzer täte.
Der Vorteil dieses Verfahrens liegt vor Allem in der hohen Qualität und der Ästhetik des Ergebnisses. Vor allem, wer mathematische Gleichungen setzen muß, sollte sich TeX ansehen. Aber auch die Schwäche der gängigen Textverarbeitungen bei der Bearbeitung großer Texte und die Verfügbarkeit und Portabilität der Quelltexte über alle Plattformen ist ein Argument für die Verwendung von TeX.
\documentclass[twoside,a4paper,11pt]{article} \usepackage{ngerman} \usepackage[utf8]{inputenc} \begin{document} \end{document}Ganz zu Anfang wird durch die Dokumentklasse festgelegt, daß es sich um einen Artikel handelt, der zweiseitig ist, also Vorder- und Rückseite unterschiedlich behandelt.
Für größere Schriften müssen die extended Versionen der Klassentexte wie extarticle, extbook etc verwendet werden. Dann gehen auch 14pt und andere Schriftgrößen.
In den geschweiften Klammern wird die Klasse des Textes festgelegt.
Statt german sollte man ngerman verwenden, um die Vorzüge der neuen Rechtschreibung genießen zu können. Das betrifft vor allem die Trennregeln.
Das Paket inputenc definiert hier, dass auch Sonderzeichen vom Zeichensatz UTF-8 verarbeitet werden. Hier könnte beispielsweise auch latin stehen, wenn der Computer kein UTF-8 beherrscht.
\oddsidemargin=0cm \evensidemargin=0cm \topmargin=0cm \textwidth=16cm \textheight=20cmXXXsidemargin gibt an, wieviel Platz zum Heftrand gelassen werden soll. topmargin bestimmt die Position des Textes von oben. Die Parameter textwidth und textheight bestimmen die Grösse des zu bedruckenden Bereichs.
\title{Ein paar Worte zu \TeX} \author{Arnold Willemer} \date{13.11.1999} ... \maketitleErst maketitle erzeugt den Titel an der angegebenen Stelle. Entsprechend muß dieser Befehl hinter begin{document} erscheinen.
Wird \date weggelassen, erscheint das Datum des Ausdrucks.
\usepackage{scrlayer-scrpage} \pagestyle{scrheadings} % Kopf- und FusszeilenAnschließend, noch vor dem Dokumentbeginn, können die Bereiche oben (head) und unten (foot) gefüllt werden. Dabei wird i für links, c für die Mitte und o für rechts davor gesetzt.
\usepackage{scrlayer-scrpage} \pagestyle{scrheadings} % Kopf- und Fusszeilen \ihead{Kopf links} \ohead{Kopf rechts} \cfoot{-- \pagemark{} --} ... \begin{document}Für die Inhalte eignen sich folgende Variablen:
Heise: Kopfzeile in LaTeX einfügen
Wo der Befehl \tableofcontents auftaucht, erstellt TeX ein vollständiges Inhaltsverzeichnis inklusive Seitenangaben und Hierarchie.
\begin{itemize} \item ein Gesichtspunkt \item noch eine Sommersprosse \end{itemize} \begin{description} \item[Hund] ein Haustier zur Steigerung des Egos \item[Katze] ein Haustier zur Ersatzbefriedigung \end{description} \begin{enumerate} \item erster Schritt \item zweiter Schritt \item Abschlu"s \end{enumerate}Itemize liefert eine Liste, in der jedem Eintrag ein Punkt vorangestellt wird. In der Description wird jedem Eintrag der Inhalt der eckigen Klammern vorangestellt. Enumerate liefert eine durchnummerierte Liste.
"Osterliche Gr"u"seDie meisten Sonderzeichen, die in Anweisungen verwendet werden, können durch Voranstellen eines Backslash (\) dargestellt werden. Nur beim Backslash selbst muß $\backslash$ verwendet werden.
Will man direkt die Sonderzeichen von der Tastatur eingeben, muss man TeX sagen, welcher Zeichensatz verwendet wird. Im folgenden Beispiel wird der UNIX-Zeichensatz akzeptiert.
\documentclass[12pt,a4paper]{dinbrief} \usepackage{german} \usepackage[latin1]{inputenc}Übrigens ist dinbrief eine Möglichkeit, mit TeX deutsche Standardbriefe zu schreiben.
Zeichen | TeX-Zeichen | HTML-Zeichen |
---|---|---|
\ | \textbackslash{} | \ |
| | $|$ | | |
_ | \_ | _ |
~ | \sim{} oder \textasciitilde{} | ~ |
{ | \textbraceleft{} oder \{ | { |
} | \textbraceright{} oder \} | } |
[ | \textbrackleft{} oder {[} | [ |
] | \textbrackright{} oder {]} | ] |
$ | \$ | $ |
& | \& | & |
\hyphenation{Ur-instinkt}Worte mit Bindestrich werden von TeX normalerweise ab diesem nicht mehr getrennt, insbesondere nicht am Bindestrich. Man kann das ändern, indem statt dem Bindestrich ein Anführungszeichen gefolgt von einem Gleichheitszeichen verwendet wird. Beispielsweise im Wort UNIX"=Workstation.
\textrm{Serifenschrift} ist anders als \textsf{serifenlose Schrift}
\textbf | fett |
\textit | kursiv |
\textsl | schräg |
\textsc | Kapitälchen |
\underline | unterstrichen |
\tiny | etwa halb so groß |
\small | etwas verkleinert |
\large | vergrößert |
\Large | noch einmal vergrößert |
\huge | etwa doppelt so groß |
\Huge | \huge vergrößert |
\begin{minipage}{.6\linewidth} blablabla \end{minipage} \begin{minipage}{.3\linewidth} blablabla \end{minipage}Dies liefert:
|
Anschließend wird die Breite der Box festgelegt. Die Angaben können in cm oder in pt angegeben werden. Man kann aber auch \linewidth für die Zeilenbreite angeben und diese durch Faktoren prozentual bestimmen. Im Beispiel oben nimmt die erste Box 60 Prozent und die zweite 30 Prozent der Zeile ein.
Wenn es keine begin-end-Umgebung sein darf, kann auch der Befehl \parbox verwendet werden.
\parbox{5cm}{blablabla} \parbox{3cm}{blablabla}
Die vertikale Ausrichtung kann durch einen Parameter in rechteckigen Klammern gesetzt werden. Dabei steht ein t für eine Ausrichtung am oberen Rand und ein b für unten.
\begin{minipage}[t]{.60\linewidth} bla bla bla
In manchen Fällen funktioniert das aber nicht. Dann hilft es meist, indem man dem Absatz, der etwas tiefer beginnt, eine zustätzliche Zeile spendiert:
\begin{minipage}{.60\linewidth} \vspace{-\ht\strutbox} bla bla bla
\fbox{\parbox{8cm}{ blablabla }}Wird dies durch ein weiteres \fbox eingerahmt, erhält man einen doppelten Rahmen. Als Parameter kann statt 8cm auch die Seitenbreite mit \textwidth angegeben werden.
\usepackage{framed} ... \begin{document} ... \begin{framed} Der zu umrahmende Text... \end{framed}