Debian als Desktopsystem

Willemers Informatik-Ecke

Linux als Serversystem einsetzen:
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2014-10-26

Debian auf dem Server ist keine Frage. Aber auf dem Desktop hatte ich bisher darauf verzichtet. Da waren Ubuntu oder Linux Mint einfach viel einfacher mal schnell installiert. Außerdem sind sie aktueller. Oder doch nicht?

Es stellte sich heraus, dass ich für die Arbeit als Entwickler auch bei Ubuntu oder Mint immer wieder Eclipse, Netbeans, JDK oder Glassfish jenseits der Repositorys herunterladen musste, weil die aktuellsten Versionen einfach dort nicht drin waren. Dann kann ich auch auf Debian mein Glück versuchen.

Meine Installation

Ich habe mich für die folgende Konfiguration entschieden: Die Entscheidung werden andere anders treffen. Gerade Linux-Benutzer haben die Freiheit und die Möglichkeit, frei zu wählen.

Multimedia

Die klaffende Lücke bei Debian ist Multimedia. Wichtige Software findet man hier nicht oder in einem bedauerlichen Zustand.

Abhilfe verspricht www.deb-multimedia.org.

Die Beschreibung auf der Seite folgend bin ich folgendermaßen vorgegangen.

Danach stehen alle Programme des Repositorys zur Verfügung.

Desktop

Ich habe als Standard-Desktop KDE installiert. Das funktioniert recht stabil, auf den ersten Blick problemloser als Kubuntu.

Der Versuch, den Desktop Cinnamon zu installieren, ist misslungen. In den Standard-Debian-Repositorys ist Cinnemon nicht vorhanden. Der Versuch, die Linux-Mint-Repositorys einzubinden, ist nicht gut gegangen. Diese orientieren sich auf jeden Fall nicht an Debian wheezy.

Virtualbox

Aus irgendeinem Grund lief VirtualBox nicht. Die virtuellen Maschinen starteten nicht mehr. In einer Dialogbox erschien die folgende Fehlermeldung:

Konnte die virtuelle Maschine in XXX.vbox nicht öffnen. 
YYY is not a valid Guest OS type.

Beim Booten von Debian erscheint in der langen Liste der Startup-Meldungen rot hervorgehoben die Meldung:

Starting VirtualBox kernel modules[....] No suitable module for running kernel found
Die sehr schnelle Meldungsausgabe zu Beginn kann mit der Tastenkombination Strg-S angehalten werden und wird dann mit der Tastenkombination Strg-Q wieder freigegeben.

Der Durchsicht verschiedener Foren entnahm ich, dass hier wohl das Problem darin besteht, dass die Header-Dateien des Linux-Kernels nicht zum DKMS-Modul von VirtualBox passen. Sicherheitshalber wurden die korrekten Header des aktuellen Kernels und dann noch einmal das Paket virtualbox-dkms installiert.

su -
apt-get install linux-headers-$(uname -r)
apt-get install virtualbox-dkms
Der letzte Befehl führt zu einer Anpassung und Installation der Module.

Der erste Versuch: VirtualBox startet die virtuelle Maschine wieder einwandfrei.

Der zweite Versuch: Auch nach dem Booten läuft VirtualBox wieder.

Installationsmedium: ISO statt DVD

Mein Installationsmedium war eine DVD, die immer wieder neu beim Installieren von Software angefordert wird. Es dauert, bis das Laufwerk die DVD erkannt hat und es ist lästig, immer wieder nach der DVD zu suchen. Aber ich habe ja auch das iso-Image der DVD, das eh auf der Festplatte herumgammelt.

In der Datei /etc/apt/sources.list ist die DVD aufgeführt. Sie wird auskommentiert und stattdessen ein lokales Verzeichnis angegeben.

# deb cdrom:[Debian GNU/Linux 7.4.0 _Wheezy_ - Official amd64 DVD Binary-1 20140208-13:47]/ wheezy contrib main

deb file:/media/debian-dvd/ wheezy contrib main
Anschließend muss das iso-Image nur unter /media/debian-dvd eingebunden werden. Dazu muss zunächst das Verzeichnis erzeugt werden.
mkdir /media/debian-dvd
Die Verbindung vom Verzeichnis zur ISO-Datei kann durch einen mount-Befehl gegeben werden. Aber da ich keine Lust habe, mir den zu merken, lassen wir Debian das iso-Image beim Booten einhängen. Das erfordert einen Eintrag in der Datei /etc/fstab:
/home/arnold/Downloads/debian-7.4.0-amd64-DVD-1.iso /media/debian-dvd/ udf,iso9660 loop 0 0
Mit dem Befehl mount -a werden alle in der /etc/fstab aufgeführten Dateisysteme eingebunden. Anschließend wird die Paketliste aktualisiert.
mount -a
apt-get update
Viele Hinweise stammen von hier: Add ISO image to apt sources.list

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