ACPI und Linux

Willemers Informatik-Ecke

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2015-03-13
ACPI (Advanced Configuration and Power Interface) ermöglicht die Energieverwaltung von PCs. Dabei geht es vor allem um Energiesparmodi, Informationen über den Akku, aber auch um das Abschalten oder Schlafenlegen eines PCs.

Der Kernel ab Version 2.4.22 enthält ACPI4Linux. Die Kernelversion kann mit dem Befehl uname -r ermitteln.

ACPI muss in den Kernel-Optionen aktiviert sein.

Durch die Kerneloptionen kann ACPI aktiviert und konfiguriert werden.
OptionWirkung
acpi=off deaktiviert ACPI-Unterstützung
acpi=ht aktiviert HyperThreading
pic=noacpi schaltet ACPI für PCI-Enumeration und Interrupts ab
acpi=noirq schaltet die Interruptabwicklung ab
acpi=ht aktiviert HyperThreading

Die ACPI-Treiber werden als Module implementiert, die bei Systemstart geladen werden oder von Hand per modprobe nachgeladen werden müssen.

ModulACPI-Treiber
button Der Power-Taster
battery Akku
fan Ventilator
thermal Wärmesensoren
processor CPU
ac
Die Module werden mit dem folgenden Befehl gestartet.

modprobe -a ac battery button fan processor thermal

Unter dem Verzeichnis /proc/acpi werden die funktionierenden ACPI-Teile angezeigt. Fehlt das Verzeichnis, läuft ACPI nicht.

Der Power-Button

Der ACPI-Dämon acpid sorgt dafür, dass der Power-Off-Taster das System herunterfährt. Für die Ereignisse gibt es im Verzeichnis /etc/acpi/events verschiedene Dateien, die jeweils ein Ereignis empfangen und das passende Skript aufrufen.

Die Konfigurationsdatei /etc/acpi/events/powerbtn ist beispielsweise bei Linux Mint für den Power-Button zuständig und enthält folgende Zeilen:

event=button[ /]power
action=/etc/acpi/powerbtn.sh

Dieses Skript führt dann letztlich den /sbin/shutdown -h now aus.

Anmerkung: Der Reset-Taster, der bei manchen Towern vorhanden ist, kann nicht vom Betriebssystem abgefangen werden, weil dieser eine kurze Stromschwankung simuliert.


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