Kollaborative Lehre (Gruppenarbeit)
Willemers Informatik-Ecke

Lehre besteht nicht nur aus Frontalunterricht. In einer Gruppenarbeit sollen die Studenten gemeinsam den Stoff erarbeiten. Dazu sind nicht nur Kommunikationswege erforderlich, sondern auch die Synchronisation an der Erstellung einer gemeinsamen Arbeit.

Wiki

Wikis sind durch Wikipedia allgemein bekannt geworden. Mehrere Teilnehmer können mit wenig Lernaufwand mehrseitige Dokumente erstellen, die untereinander verlinkt werden können.

Die Syntax, die für die Erstellung von Wikis benötigt werden, kann man auch direkt auf Wikipedia nachschauen.

Stud.IP stellt einen Wiki für jede Veranstaltung zur Verfügung. Da Wiki Open-Source ist, kann man einen Wiki auch auf einem eigenen Server einrichten.

Etherpad: Gemeinsames Dokument im Internet

Etherpad stellt ein Dokument wie unter Wordpad (einer sehr einfachen Textverarbeitung) zur Verfügung. Die Besonderheit ist, dass mehrere Teilnehmer parallel an dem Dokument arbeiten können und so zusammenarbeiten können.

Zumpad: Ohne Anmeldung gemeinsamen Text bearbeiten

ZUMpad

Eingabe eines Namens, beispielsweise meinthema. Das Pad meinthema wird unter zumpad.zum.de/meinthema abgelegt.

Nun können alle Teilnehmer an diesem Dokument arbeiten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

CryptPad: Texte, Tabellen und mehr

https://cryptpad.fr

Mit einem Benutzer und einem Passwort registrieren.

Für die Bearbeitung muss unter Firefox das Erstellen von Popups für diese Domain erlaubt werden.

Jedes Dokument kann geteilt werden. Dabei wird eine URL erzeugt, die man den Teilnehmern zukommen lassen kann. Diese können dann mitarbeiten.

Auf diesem Weg können Dokumente sogar in eine Webseite integriert werden. Das folgende Beispiel erlaubt nur das Ansehen auf dieser Seite. Man könnte es aber auch zur Bearbeitung freigeben.

Online-Office in NextCloud

Die Open-Source-Lösung NextCloud, ein Branch von ownCloud, bietet ein Online-Office namens OnlyOffice an.

Da NextCloud Open-Source ist und ein NextCloud-Server auf der eigenen Hardware installiert werden kann, wäre dies eine datenschutztechnisch unproblematische Lösung.

Versionsverwaltung

Versionsverwaltungen werden von Software-Entwicklern verwendet, um gemeinsam Software zu erstellen. Sie speichern Zwischenstände und können im Fehlerfall auf alle alten Bestände zurückgreifen.

Versionsverwaltungen sind besonders für reine Rohtexte gedacht und bieten dort auch ihre besonderen Fähigkeiten, Differenzen zu speichern. Missbraucht man sie für binäre Daten, funktioniert es zwar auch, allerdings werden bei Änderungen die kompletten Dateien gespeichert. Neben Programmiersprachen eignen sie also vor allem für Markup-Sprachen wie HTML oder LaTeX, weniger für Office-Dateien.

Git

Den derzeitigen Standard für Versionsverwaltungen stellt Git dar. Mit GitLab steht ein Open-Source-Server zur Verfügung, der auf eigenen Servern betrieben werden kann.

Der Fachbereich Informatik der Hochschule Flensburg betreibt einen GitLab-Server im Intranet, der nur aus dem Intranet oder über VPN erreichbar ist.

Im Internet gibt es mit GitHub einen kostenlosen Git-Server, der vor allem für Open-Source-Projekte zur Verfügung steht.

Virtuelle Pinwand: padlet

Die Webseite padlet.com stellt eine Art Pinwand zur Verfügung. Hier können alle Teilnehmer kleine Zettel anpinnen, die eine Überschrift und einen Text, ggf. mit Link oder Foto haben.

Die Anmeldung erfolgt mit einer E-Mail-Adresse. Zusätzlich muss man abhaken, ob man schön ist.

Nach dem Erstellen einer Pinwand erhält man eine Mail, in der eine URL angegeben ist, mit der sich jeder an der Weiterarbeit beteiligen kann. Die Teilnehmer müssen sich also nicht anmelden.

Blog

Ein Blog besteht aus einem Artikel, der kommentiert werden kann. Er kann beispielsweise genutzt werden, damit Teilnehmer ihre Thesen vorstellen.

Der Blog steht dann natürlich offen im Internet zugreifbar. Der Blogbesitzer ist auch verantwortlich für die Kommentare, wenn diese beispielsweise Volksverhetzung enthalten.

Eine solche Webseite mit einem Blog kann beispielsweise unter wix.com kostenlos eingerichtet werden. Wix.com stellt einen Baukasten für die Seiten zur Verfügung. Dort kann als Format auch ein Blog angelegt werden.

wix.com verlangt die Anmeldung per Mail und sendet eine Mail mit einem Link zur Bestätigung der Mail-Adresse. Bei jedem Kommentar erhält der Betreuer der Seite eine Mail, um darauf reagieren zu können.

wix.com ist ein kommerzielles Unternehmen. Das Geschäftsmodell basiert wohl vor allem auf dem Angebot von Premiumdiensten.