Entwicklungsumgebnungen für C/C++
Willemers Informatik-Ecke
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Der GNU C++-Compiler

Der GNU-C++-Compiler ist seit Jahrzehnten optimal für das Entwickeln von C++-Software. Unter Linux ist er Standard. Unter Windows ist er auch verfügbar und wird von diversen IDEs verwendet.

Linux

Wenn Sie das Grundpaket für die Entwicklung unter Linux installieren, haben Sie automatisch auch den GNU-Compiler installiert. Das funktioniert also über das Repository. Unter Debian, Linux Mint oder Ubuntu führt der folgende Befehl zur Installation:
apt install build-essential

Windows-Version

Der GNU-Compiler ist das Paradebeispiel für Open Source und dementsprechend gibt es auch einen Windows-Port. Ja, es gibt sogar zwei Versionen.

Kommandozeile

Für die Entwicklung kleinerer Programme kann man durchaus einmal wie in alten Tagen von der Konsole arbeiten. Mit einer leistungsfähigen Shell und einem guten Editor geht das manchmal flotter als mit der großen IDE.

Unter Windows ist das eher nicht üblich. Es fehlt an einem guten Editor und einer vernünftigen Shell. Vor allem muss die PATH-Umgebungsvariable so eingestellt werden, dass alle notwendigen Tools auch gefunden werden. Hier ist Linux mit seinen Standardpfaden klar im Vorteil.

Als Editor gibt es die ganze Bandbreite zwischen vi und nano. vi erlaubt es beispielsweise, aus dem Editor den Compiler zu rufen.

Der GNU-Compiler wird mit dem Befehl g++ gefolgt von der Sourcedatei aufgerufen.

g++ meinprogramm.cpp
Ohne die Option -o, auf die der Name des Ziels folgt, erzeugt der Compiler eine ausführbare Datei namens a.out, die als ./a.out aufgerufen wird.

Bei größeren Programmen verwendet man das Programm make. Dieses kontrolliert, welche Teile des Projekts geändert hat und baut das Ziel mit dem geringstmöglichen Aufwand wieder nach.

Code::Blocks

Code::Blocks ist eine Entwicklungsumgebung. Sie enthält einen Editor und verwaltet Projekte. Es greift auf den Compiler des Systems zurück.

Linux-Benutzer können Code::Blocks einfach aus dem Repository installieren. Für Debian, Linux Mint oder Ubuntu lautet der Befehl:

apt install codeblocks xterm
Falls Sie noch Windows einsetzen, können ihre Version von der folgenden Seite herunterladen:

http://www.codeblocks.org/downloads

Achten Sie darauf, dass Sie eine Version mit MinGW installieren, sofern Sie nicht einen anderen Compiler verwenden wollen.

Visual Studio

Microsoft stellt für Windows - und nur für Windows - die Entwicklungsumgebung Visual Studio bereit, auch in einer Community-Version, die derzeit kostenlos ist. Die kommerzielle Version wird oft in Firmen eingesetzt, ist aber sehr teuer.

Download von Visual Studio

Für die Einrichtung der Community-Version müssen Sie auf jeden Fall ein Entwicklerkonto bei Microsoft anlegen.

Eclipse

Eclipse ist eine Java-Entwicklungsumgebung enthält aber ein C/C++-Plugin. Nach der Installation kann man auch ein C++-Projekt anlegen.

Beim Starten der Anwendungen muss explizit das Projekt mit Build erzeugt worden sein.

NetBeans

NetBeans ist zwar ursprünglich für die JAVA-Entwicklung gedacht, kann aber durchaus als portable IDE verwendet werden. Es ist jedenfalls für jede Plattform verfügbar.

Linux-Benutzer ziehen NetBeans am einfachsten aus ihrem Repository. Der Befehl unter Debian, Linux Mint und Ubuntu lautet:

apt install netbeans

Wer noch Windows benutzt oder einen Mac, kann sich NetBeans aus dem Internet herunterladen:

netbeans.apache.org/download/index.html

C/C++-Erweiterung einbinden

In den alten NetBeans-Versionen wurde C/C++ von Haus aus unterstützt. Das soll ab Version 13 auch wieder so werden. Derzeit muss es mit einem speziellen Plugin nachinstalliert werden.

C/C++-Projekt erzeugen

NetBeans erzeugt ein Projekt, meldet beim ersten Mal aber ein Problem, wenn der Compiler noch nicht eingerichtet wurde.

Tools | Options Reiter C/C++ unter Build Tools wählt man (bei Windows) aus dem Installationsverzeichnis von MinGW das Unterverzeicnis bin.